Wie alles begann

 

Warum Luise eine Ziege wurde

Amöneburg liegt weithin gut sichtbar auf einem Basalt-Kegel inmitten des Amöneburger Beckens und begeistert mit seinem kulturellen und landschaftlichen Angebot. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Berg nicht nur von seinen Bewohnern geliebt wird, sondern auch ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen von nah und fern ist.

Auf der einen Seite am Fuße des Berges heißen Lindaukapelle und Waschbach die Besucher willkommen, auf der anderen Seite begrüßt die geschichtsträchtige Brücker Mühle ihre Gäste und lädt zum Verweilen ein. In seiner Altstadt verfügt Amöneburg über ein eigenes Museum sowie ein Naturschutz-Info-Zentrum (NIZA) am Rande des schön gestalteten Marktplatzes, von dem man auch nach kurzem Fußweg zur Schlossruine und zur Stiftskirche gelangt. Über den sogenannten Mauerrundweg kann die Erkundungs-tour der Altstadt abgeschlossen werden und ein Spaziergang zur Wenigenburg starten. Das Besondere ist, dass die Amöneburger Altstadt vollständig von einem Naturschutzgebiet umschlossen wird, welches man mit fünf ausgeschilderten Wanderwegen erleben und bestaunen kann. Teil dieses Naturschutz-gebietes ist auch das ganzjährig begehbare Ziegenprojekt, bei dem Schwarzhalsziegen, sowie auch Esel und Schafe, den besonnten Magerrasen-Steilhang abgrasen. Während die Schafherden zwei- bis dreimal jährlich über das Gebiet zur Beweidung getrieben werden, um den Aufwuchs von Gräsern gering zu halten, werden die Esel zeitweilig eingesetzt, um Gräser vor der Reife abzufressen und Disteln sowie Gehölze zu verbeißen. Die Ziegen beweiden das Areal jedoch ganzjährig und sind damit verdientermaßen als gute Seelen und fleißige Helfer zum Maskottchen der Berger und ihres Städtchens avanciert.

Im Jahre 2021 feierte Amöneburg sein 1300-jähriges Bestehen. Parallel dazu fand ein Bauer namens Kulle auf seinem Acker unterhalb des Berges einen großen Stein. Dieser Stein wurde auf den Berg transportiert und erhielt seinen Platz in unmittelbarer Nähe der Stiftskirche. Ein Gremium im Verein Amöneburg 13Hundert e.V. verewigte diese Geschichte in einem kleinen Kinderbüchlein „Kulle entdeckt einen Stein“, in dem Ziege Luise als Begleiterin von Bauer Kulle das abenteuerliche Treiben der Amöne-burger beobachtet.

Im Sommer des gleichen Jahres wurde vom Verein die Frage an Liane Greib herangetragen, ob sie sich vorstellen könne, die Ziege als Kissen zu nähen. Dies war die Geburtsstunde unseres Exportschlagers aus Amöneburg, und so machte sich unsere Ziege Luise als Botschafterin für den guten Zweck auf den Weg, um ein Lächeln in das Gesicht zahlreicher Menschen zu zaubern und diese für eine gemeinsame Sache zusammenzubringen.

Für den Verein Amöneburg 13Hundert e.V. ist „Ziege Luise“ eines der nachhaltigen Projekte aus dem Jubiläumsjahr 2021.

Es war ein Jahr, das umständehalber wenig große Festlichkeiten, dafür viele kleine Aktionen brachte. Eine davon ist ein Bilderbuch-Projekt rund um einen gefundenen Findling auf einem Acker von Bauer Kulle unterhalb der Amöneburg. In dem Büchlein gibt es die stille Beobachterin „Ziege Luise“. Nach dem Erfolg rund um das Büchlein gab es die Idee, diese als Kuschelkissen-Stofftier zu nähen. Aus dieser nächsten, kleinen Aktion ist etwas richtig Großes geworden!

Sabine Bartels, Amöneburg 13Hundert e.V.

Die Jubiläums-Ziege

Dass unsere liebe Ziege Luise wandlungsfähig ist, hat sie schon oft bewiesen. Ob seit 2024 als Friedensziege in besonderem Friedensteppich-Gewand oder auf Wunsch in speziellen Maßen deutlich größer als sonst angefertigt – Luise ist stets bereit, im Rahmen neuer Projekte für den guten Zweck in vielfältige Rollen und Gewänder zu schlüpfen.

Zu Ehren des anstehenden 40jährigen Jubiläums der Elterninitiative für leukämie- und tumorkranke Kinder Marburg e.V., die Liane mit ihren Spenden unterstützt, präsentiert sich Ziege Luise nun solidarisch. Sie feiert diesen Anlass mit einem eigens dafür gestalteten, neuen Aufnäher am Ohr.

Die Elterninitiative wurde 1985 von betroffenen Eltern ins Leben gerufen, um zunächst die Situation der Familien auf der Station zu verbessern. Die Patientenfamilien werden während und nach einer onkologischen Behandlung betreut und durch psychosoziale Begleitung und finanzielle Unterstützung entlastet. Die Unterstützungsangebote sind weitreichend und sollen schnelle und unbürokratische Hilfe sicherstellen – gemäß dem Motto der Elterninitiative: „Ist ein Kind krebskrank, so ist die ganze Familie krank“. Dabei bemerkenswert ist, dass sich der Verein ausschließlich durch Spenden finanziert und alle Vorstandsmitglieder ehrenamtlich mitarbeiten.

Weitere Informationen zum Verein finden Sie hier:

Luise ist mit verschiedenen Erlebnissen auch auf Instagram zu bestaunen